Wie lebt es sich heute?
Wir leben in einer Welt, die getrieben ist von mehr Wachstum, mehr Konsum und mehr Profit. Alles tanzt um den Mammon – das Geld. An diesem mangelt es überall: ob in der Bildung, im sozialen Miteinander oder für Investitionen in die Zukunft – wir können es uns angeblich nicht mehr leisten. Wir sind gehetzt, der Konkurrenzdruck steigt und die Wirtschaft wird immer brutaler. Leben wir in einer Finanzdiktatur? Wer hat noch Zeit, sich ein gesundes Essen zuzubereiten? Wer hat noch Zeit für seine Kinder? Wer hat noch Zeit, seinem Körper Ruhe zu gönnen?
Ist dieses Leben wirklich alternativlos? Der Wiener ARBEITSKREIS zukunftsfähige GESELLSCHAFT sagt: Nein! Als mündige Bürger ermächtigen wir uns selbst zum Handeln. Für eine lebenswerte Welt im Einklang mit der Natur.
WIENER VISION einer lebensfreundlichen Welt.
ir sehen eine Welt,
wo die Menschen erkennen, dass wir alle nur die eine Welt besitzen,
mit der wir verantwortungsvoll und nachhaltig umgehen.
ir sehen eine Welt,
wo die Menschen spüren, dass wir alle verbunden
und für einander da sind.
ir sehen eine Welt,
wo für sinnvolle Aktivitäten immer genügend Geld da ist,
weil wir uns gegenseitig vertrauen und kooperieren.
ir sehen eine Welt,
wo Dank des Fortschritts die Existenz für alle gesichert ist
und wir uns ausreichend Zeit nehmen für uns, unsere Familie und Freunde.
ir sehen eine Welt,
wo alle Menschen dieselben Rechte haben,
in Gesundheit und Frieden zu leben.
ir sehen eine Welt,
wo Zufriedenheit, Dankbarkeit und Lebensfreude zählen
und das Glück der Menschen die höchste Maßzahl ist.
Und dafür lohnt es sich aufzustehen.
Steig ein, mach mit und erfülle diese Vision mit Leben.
Nachwuch droht Gehalt auf Hartz-4-Niveau
Ende der Wohlstands-Ära: Die Jungen werden ärmer als ihre Eltern
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/mckinsey-studie–die-jungen-werden-aermer-als-ihre-eltern-6971346.html
oder auch ganz lecker: Verarmung als Megatrend – siehe auch: https://www.berlinjournal.biz/verarmung-kinder-aermer-als-eltern/
Laut Politik müsse man sich „integrieren“ (nach Definition der Politik was das denn angeblich sei). Dazu braucht es in der heutigen Zeit üppige Geldmittel, die die meisten Leute, die angeblich „nicht integriert“ sind (auch sehr viele Deutsche), gar nicht aufbringen können.
Auf einen Zusammenhang stieß die britische Soziologin Marii Peskow in der European Social Survey (ESS): Demnach sei die Bereitschaft zur Wohltätigkeit in egalitären Gesellschaften deutlich schwächer ausgeprägt, als in solchen mit großen Einkommensunterschieden. Die Erklärung dafür liege im sozialen Statusgewinn, den Wohlhabende in ungleichen Gesellschaften erfahren würden, wenn sie Schwächere unterstützten. In egalitären Gesellschaften herrsche hingegen das Bewusstsein vor, dass dank des Sozialstaats für die Schwachen schon gesorgt sei.
Faulheit gilt in den westlichen Industrienationen als Todsünde. Wer nicht täglich flott und adrett zur Arbeit fährt, wer unbezahlte Überstunden verweigert, lieber nachdenkt als malocht oder es gar wagt, mitten in der Woche auch mal bis mittags nichtstuend herumzuliegen, läuft Gefahr, des Schmarotzertums und parasitären Lebens bezichtigt zu werden.
Nein, stopp: Nur die armen Arbeitslosen fallen in die Schublade »Ballastexistenz«. Millionenerben, Banker- und Industriellenkinder dürfen durchaus lebenslang arbeitslos und faul sein. Sie dürfen andere kommandieren, während sie sich den Bauch auf ihrer Jacht sonnen.
Früher glaubten viele Menschen an einen Gott. Wie viele heute noch glauben, da oben säße einer, der alles lenke, weiß ich nicht. Das ist auch egal. Gottes ersten Platz hat im modernen Industriezeitalter längst ein anderer eingenommen: Der »heilige Markt«. Der Finanzmarkt. Der Immobilienmarkt. Der Energiemarkt. Der Nahrungsmittelmarkt. Und der Arbeitsmarkt.
Der Arbeitsmarkt ist, wie der Name schon sagt, zum Vermarkten von Arbeitskraft da. Wer kein Geld und keinen oder nur sehr wenig Besitz hat, verkauft sie. Die Eigentümer der Konzerne konsumieren sie, um daran zu verdienen. Das geht ganz einfach: Sie schöpfen den Mehrwert ab. Sprich: Der Arbeiter bekommt nur einen Teil seiner Arbeit bezahlt. Den Rest verrichtet er für den Gewinn des Unternehmers.
Arbeit verkaufen, Arbeit konsumieren: So geschieht es seit Beginn der industriellen Revolution. Denn Sklaverei und Leibeigenschaft wurden ja, zumindest auf dem Papier, abgeschafft.
Solange Furcht vor Strafe, Hoffnung auf Lohn oder der Wunsch dem Über-Ich zu gefallen, menschliches Verhalten bestimmen, ist das wirkliche Gewissen noch gar nicht zu Wort gekommen. (VIKTOR FRANKL)
Die Todsünde der Intellektuellen ist nicht die Ausarbeitung von Ideen, wie fehlgeleitet sie auch sein mögen, sondern das Verlangen, diese Ideen anderen aufzuzwingen (Paul Johnson)
Der Teufel hat Gewalt, sich zu verkleiden, in lockende Gestalt… (Shakespeare)
Das Heimweh nach der Barbarei ist das letzte Wort einer jeden Zivilisation (Cioran)
Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher (Voltaire)
Die Gefahr ist, dass die Demokratie zur Sicherung der Gerechtigkeit für diese selbst gehalten wird (Frankl)
Absolute Macht vergiftet Despoten, Monarchen und Demokraten gleichermaßen (John Adams)
Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer (Schopenhauer)
Unser Entscheiden reicht weiter als unser Erkennen (Kant)
Denn mancher hat, aus Furcht zu irren, sich verirrt (Lessing)
Die Augen gingen ihm über, so oft er trank daraus… (Goethe)
Immer noch haben die die Welt zur Hölle gemacht, die vorgeben, sie zum Paradies zu machen (Hölderlin)
So viele Gefühle für die Menschheit, dass keines mehr bleibt für den Menschen (H. Kasper)
„Die Dummheit von Regierungen sollte niemals unterschätzt werden“ (Helmut Schmidt)
Die Grundeinkommensbewegung weitet sich in allen Ecken Europas aus. Unter dem Titel „Emancipating European Welfare“ fand am 10.April 2014 in Brüssel im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss eine europaweite Konferenz zum bedingungslosen Grundeinkommen mit 180 TeilnehmerInnen statt.
Stellungnahmen von verschiedenen Proponenten können sie unter http://www.basicincome-europe.org/ nachlesen.
Zum diesjährigen Europatag haben sich Teilnehmer dieses neuen Europäischen Bürger-Kommittees entschlossen einen Brief an die EU-KandiatInnen zu schreiben, den ich ihnen nicht vorenthalten möchte.
Offener Brief an alle KandidatInnen zur Wahl des Europäischen Parlaments
Angesichts des Zieles der EU, bis zum Jahr 2020 die Armut um 20 Millionen zu reduzieren, wollen viele Menschen wissen: Was werden Sie tun, um Ergebnisse zu liefern, und für die Menschen in der Europäischen Union selbst die Situation zu verbessern? Wissen Sie, dass nach den jüngsten verfügbaren Daten, etwa ein Viertel der EU-Bevölkerung, das sind etwa 120 Millionen Menschen, von Armut bedroht sind? Doch angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise seit 2008 und angesichts der zunehmenden Automatisierung der Produktion, die permanent viele Arbeitsplätze beseitigt, gibt es gute Gründe davon auszugehen, dass sich die Situation in Zukunft noch verschlimmern wird, wenn sich nichts ändert.
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Unconditional Basic Income Europe (UBIE), ein Zusammenschluss von Grundeinkommensnetzwerken und -organisationen aus 25 Ländern der EU, möchte zusammen mit dem Basic Income Earth Network (BIEN), das Mitglieder von überall auf der ganzen Welt vereint, auf die aktuelle Bedrohung hinweisen, die Einkommensungleichheit für ein friedliches, demokratisches und soziales Europa darstellt. Deshalb erwarten wir von unseren neu gewählten RepräsentantInnen, jene Strategien zu unterstützen, die den sozialen Zusammenhalt fördern und eine nachhaltige und integrative Entwicklung in Europa sicherstellen. Unsere VertreterInnen sollten die Krise als Weckruf sehen.
Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist eine Summe von Geld, die regelmäßig an jeden und jede personenbezogen, bedingungslos und universell ausbezahlt wird, und die hoch genug ist, um die materielle Existenz und die Teilhabe an der Gesellschaft zu gewährleisten. Es unterscheidet sich von traditionellen garantierten Mindesteinkommen und Systemen der sozialen Sicherheit durch den Abbau der Bürokratie und ihrer Kosten sowie durch den Wegfall der Stigmatisierung durch die Bedürftigkeitsprüfung Außerdem erhöht sich mit dem BGE der Anreiz, Erwerbsarbeit anzunehmen, da das BGE dann weiterhin erhalten bleibt.
Pilotstudien in der ganzen Welt haben bewiesen, dass das BGE ein weit wirksameres Instrument zur Reduzierung von Armut und Ungleichheit ist, als traditionelle Systeme sozialer Sicherheit und Subventionen, mit positiven Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, Gesundheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt, öffentliche Sicherheit und Bildung. Ein in ganz Europa umgesetztes bedingungsloses Grundeinkommen könnte auch Spannungen reduzieren, die sich durch EU-interne durch Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten erzwungene Migration ergeben. Es scheint ein radikaler Vorschlag zu sein, aber die aktuelle „Business as usual“-Haltung ist nicht nachhaltig und gefährdet die EU selbst.
Wir erwarten, dass unsere RepräsentantInnen und die Europäische Kommission weitere ernsthafte und praktische Schritte unternehmen in Bezug auf die Entschließung des Europäischen Parlaments vom 20. Oktober 2010 zu der Bedeutung des Mindesteinkommens für die Bekämpfung der Armut und die Förderung einer integrativen Gesellschaft in Europa (2010/2039(INI)).
In Anbetracht der Entwicklung, dass die Arbeitslosenrate durch technologischen Fortschritt nach und nach steigen wird, während sich gleichzeitig die Produktivität erhöht, werden gewöhnliche garantierte Mindesteinkommenssysteme immer weniger effektiv, was zu zunehmender Ungleichheit und soziale Ausgrenzung führt. Aus all dem ergibt sich die Schlussfolgerung, dass wir einen Kulturwandel brauchen, um diese Probleme anzugehen. Werden Sie im Europäischen Parlament eine Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen anstoßen und für die Umsetzung in der EU eintreten, wenn Sie gewählt werden?
Der 9. Mai wird aufgrund der Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950 als Europatag gefeiert. Der französische Außenminister Robert Schuman hatte eine starke Vision von einem Europa, das Frieden und Wohlstand für alle bringen soll, ohne Ausnahme. Europa wurde friedlichen und wohlhabend, aber nicht für alle. Lassen Sie uns die Aufgabe, die Robert Schuman begonnen hat, vollenden. Worauf warten wir?